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Haende-voll-goldener-Muenzen © H-Gall_iStock

… so ganz ohne kommt auch das Land Sachsen nicht aus. Haupteinnahmequelle: Steuern. Aber was sind Steuern eigentlich und was wird mit ihnen gemacht?

Ob ihr euch ein Brötchen beim Bäcker kauft oder ins Kino geht: Ihr zahlt Steuern, die – je nachdem – der Gemeinde, dem Land oder dem Bund zukommen.

Der Begriff Steuer lässt sich auf den althochdeutschen Begriff »situra« zurückführen. Das bedeutet Stütze, Unterstützung. Ursprünglich wurden Steuern vor allem in Form von Naturalien und Dienstleistungen (Frondienste) erhoben. Ein Beispiel dafür ist der Zehnt. Er bezeichnet eine etwa zehnprozentige Steuer, die an die Kirche, den König oder Grundherren gezahlt wurde. Der Zehnt bezog sich unter anderem auf Getreide, Groß- und Kleinvieh und Feldfrüchte. Hergeleitet wurde diese Steuer aus dem Alten Testament: »Und aller Zehnte des Landes, vom Samen des Landes, von der Frucht der Bäume, gehört dem HERRN; er ist dem HERRN heilig.« (3. Mose 27,30)

Steuern sichern das Funktionieren des Gemeinwesens

Heutzutage sind Steuern ausschließlich Geldleistungen. Sie sind die Haupteinnahmequelle der Gemeinden, Länder und des Bundes. Die Höhe dieser Abgabe lässt sich allerdings nicht mehr so einfach und pauschal aus dem Alten Testament herleiten. Vielmehr müssen die Steuerarten und die Höhe der Steuern das Funktionieren von Staat und Gesellschaft sicherstellen, dürfen aber den einzelnen Bürger und die Wirtschaft nicht überlasten: ein immer wieder hart umkämpfter Punkt in der politischen Debatte.

Steuern sind nicht an einen konkreten Zweck gebunden

Begriffe wie Ökosteuer legen nahe, dass mit den Einnahmen aus genau dieser Steuer eine bestimmte Aufgabe – wie die Förderung erneuerbarer Energien – erfüllt werde. Vielmehr ist es aber so, dass die Ausgaben eines Landes – auch diejenigen, die durch die Förderung erneuerbarer Energien entstehen – durch die Summe aller Steuereinnahmen finanziert werden. Mit den Steuern, die ihr bezahlt, tragt ihr zum Wohle aller bei, aber ihr erwerbt keinen Anspruch auf eine konkrete Gegenleistung.

Zum Beispiel: Wenn ihr für euren Hund die Hundesteuer bezahlt, erlangt ihr keinen Anspruch darauf, dass die Gemeinde eine Hundewiese zur Verfügung stellt, wo euer Hund ohne Leine toben kann. Eure Hundesteuer fließt vielmehr mit den anderen Steuern in einen Topf. Aus diesem Topf werden alle Aufgaben der Gemeinde finanziert. Die Steuer ist also eine Art Solidarbeitrag, den jeder für das Gemeinwesen leistet.

Aber was genau heißt »für das Funktionieren des Gemeinwesens«?

Steuern sind nicht an einen konkreten Zweck gebunden. Sie erfüllen aber dennoch verschiedene Aufgaben und dürfen auch nicht willkürlich festgelegt werden.

Fiskalzweck

Steuern sind die Einnahmen des Gemeinwesens. Mit ihnen wird der Haushalt gedeckt und es können gemeinschaftliche Aufgaben erfüllt werden, wie:

  • Bildung, Forschung und Entwicklung
  • Förderung von Kultur
  • Verbesserung der Infrastruktur
  • Gewährleistung der Sicherheit
  • Entlohnung der Angestellten und Beamten im öffentlichen Dienst

Sozialzweck

Steuern dienen der Finanzierung gemeinschaftlicher Aufgaben nach Maßgabe der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Über das sogenannte Leistungsfähigkeitsprinzip wird Steuergerechtigkeit hergestellt: Wer mehr verdient, soll stärker zum Gemeinwesen beitragen. Das geschieht beispielsweise durch die progressive Ausgestaltung des Einkommensteuertarifs.

Lenkungsfunktion

Steuern haben auch gewissermaßen eine erzieherische Funktion. Gesellschaftliches Engagement und Arbeit für das Gemeinwesen werden mit Steuervergünstigungen belohnt. Beispielsweise sind viele Bildungseinrichtungen von der Umsatzsteuer befreit. Dagegen gibt es erhöhte Steuern auf Güter und Dienstleistungen, die ein Verhalten unterstützen, das aus Sicht des Gemeinwesens wenig erwünscht ist. Beispiele dafür sind die Tabaksteuer und die Alkopopsteuer. Damit sollen das Rauchen und der Alkoholkonsum eingedämmt werden. Mit der Ökosteuer soll der Schadstoffausstoß verringert werden.

Finanzämter sind unverzichtbar für einen funktionierenden Staat

Die sächsischen Finanzämter haben eine bedeutende Aufgabe. Sie erheben die Steuern: Die im Steuerrecht kompetenten Mitarbeiter sorgen dafür, dass jeder Bürger seine Steuern entsprechend der Gesetze zahlt. Die Finanzämter schaffen damit Gerechtigkeit. Denn es wäre gegenüber dem Bürger, der seine Steuern korrekt zahlt, ungerecht, wenn ein anderer Bürger, der dies nicht tut, unbehelligt bliebe. Dann würde niemand mehr seine Steuern zahlen. Die Konsequenz wäre, dass dem gesamten Staat die finanziellen Grundlagen entzogen würden. Kindergärten, Schulen, Straßen usw. könnten nicht mehr bezahlt werden. Auch Menschen, die – sei es über kurz oder lang – auf die Unterstützung des Staates angewiesen sind, könnten diese nicht mehr erhalten. Neben Polizei und Justiz sind die Finanzämter unverzichtbar für das Zusammenleben einer Gemeinschaft.

Finanzämter sind Dienstleister für Bürger und Unternehmen

Zu den Aufgaben der Finanzämter gehört die Information der Steuerpflichtigen. Zwar dürfen sie keine detaillierte Rechtsberatung vornehmen, sie können jedoch allgemeine Auskünfte, z. B. zum Ausfüllen der Steuererklärung, erteilen, das Stellen von Anträgen anregen oder über Rechte und Pflichten informieren.

Übrigens: Die Finanzämter in Sachsen suchen regelmäßig engagierte und interessierte junge Menschen für diese anspruchsvollen Aufgaben. Vielleicht wäre das ja was für euch? Ihr könnt im Bereich Steuer- und Staatsfinanzverwaltung eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren und damit eine Laufbahn in der sächsischen Finanzverwaltung einschlagen. Sowohl die zweijährige Ausbildung als auch das dreijährige Studium sind dual aufgebaut. Das heißt, Praxisphasen in den Finanzämtern wechseln sich ab mit fachtheoretischen Zeiten am Ausbildungszentrum in Bobritzsch bzw. an der Hochschule Meißen (FH).

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